Geschichte des denkmalgeschützten Bahnhof Oberkotzau

-Eingetragenes Baudenkmal des Freistaates Bayern-



Der erste Bahnhof Bahnhof von Oberkotzau befand sich etwa auf der Höhe der Jakobuskirche.

Er bestand lediglich aus einer Hütte für den Bahnwärter, in der sich auch die Reisenden unterstellen durften.



Als 1848 die Ludwig-Süd-Nord-Eisenbahn von Lindau am Bodensee den Ort Oberkotzau erreichte, hielt der bayerische Staat als Bauherr es nicht für nötig, einen repräsentativen Bahnhof zu errichten.



Das änderte sich natürlich, nachdem man beschlossen hatte, Oberkotzau zum Eisenbahnknoten auszubauen.


Als 1865 die Bahnlinie Hof - Oberkotzau - Rehau - Asch - Eger in Betrieb ging, wurde der Bahnhof an seine

heutige Stelle verlegt.


Im Jahr 1877 wurde eine dritte Bahnlinie hinzugefügt, die Fichtelgebirgsbahn in Richtung Regensburg.

Jetzt wurde das Bahnhofsgebäude ausgebaut und erhielt seine heutige Form.


Der Bahnhof Oberkotzau steigerte seine Bedeutung weiter, als seit 1899 Stück um Stück ein Rangierbahnhof für Güterzüge dazukam. Bis zu 1600 Waggons wurden täglich zu Güterzügen zusammengestellt.

Die Gleise zogen sich bis Döhlau. 

Oberkotzau nahm Aufgaben wahr, für die in Hof wegen des fehlenden Platzes nicht erfüllt werden konnten.


Bis 1945 war Oberkotzau eine der wichtigsten Bahnanlagen in ganz Deutschland, weit größer als man bei einer

Ortschaft mit dieser Einwohnerzahl vermuten würde. Kein Wunder, daß in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs Bomben auf die Bahnanlagen niedergingen. Die Schäden konnten nach dem Ende der Kriegshandlungen aber rasch beseitigt werden.


Nach 1945 wurde es stiller um den Bahnhof Oberkotzau. Die Grenzlage zur DDR und der allgemeine Rückgang des Eisenbahnverkehrs ließen auch in Oberkotzau den Verkehr zurückgehen. Der Rangierbahnhof wurde geschlossen.

Doch immer noch treffen sich hier drei wichtige Bahnlinien. Mit dem erneuten Ausbau der Linie nach Eger hat die Frequentierung des Bahnhofes wieder zugenommen.


Das Bahnhofsgebäude ist in einem Kunststil errichtet worden, den man als "Klassizismus" bezeichnen darf.

Strenge, gerade Baulinien ahmen Formen der Antike nach. Obwohl insgesamt schlicht gehalten, sind die

Proportionen sehr angenehm gehalten und die Ausführung absolut solide. Mit Recht wurde der Bahnhof unter "Denkmalschutz" gestellt.


Das Gebäude hat die Zeiten gut überdauert. Erst in der Vergangenheit setzte ein Verfall ein,

nachdem die Deutsche Bahn den Bahnhof an eine Investmentgesellschaft verkauft hatte.

Diese investierte nichts und ließ sogar die repräsentativen Vordächer abreißen, weil eine hohe Schneelast

einen kleinen Teil dieser Vordächer beschädigt hatte.


Im September 2012 kam der Bahnhof auf eine Versteigerung. Mit Mitteln der Marktgemeinde Oberkotzau 

erwarb der ehemalige "Förderverein Bahnhof Oberkotzau e.V." das Gebäude mit dem dazugehörigen Grundstück.

Unter anderem haben auch die bestehenden Grunddienstbarkeiten dazu beigetragen, daß der Verein das Gebäude zum Mindestgebot steigern konnte.


Der Verein plante, das Gebäude, das im Inneren besser erhalten ist, als von Außen, dieses renovieren zu lassen

und einer neuen Nutzung zuzuführen. Mehr als 500qm Fläche stehen im Erd- und Obergeschoß zur Verfügung.


Im Jahr 2018 wurde der "Förderverein Bahnhof Oberkotzau e.V." aufgelöst und danach das Vereinseigentum

über einen eingesetzten Liquidator verwaltet.


Im Jahr 2020 bekundete unser jetziger 1. Vorstand beim Liquidator unser Interesse zur Übernahme der Immobilie

mit allen Dienstbarkeiten und Altlasten.


Am 29. Oktober 2020 konnten wir nun als neu gegründeter eingetragener Verein, die "IG Bahnhof Oberkotzau e.V."

den Kaufvertrag für das Bahnhofsgebäude und dem dazugehörigen Bahnhofsareal unterzeichnen.


Wie es nun weitergeht ?

Lasst Euch überraschen....

Share by: